IFG Anfrage 044
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Kurze Inhaltsübersicht: |
1. Ausbildungsgesellschaft mbH Mittel-Lenne |
2. Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie |
3. Nestor Bildungsinstitut GmbH |
4. alleinerziehende Mütter |
5. EURO-Schulen (ESO) |
6. Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis e.V. (bbz) |
7. JobAct to connect Märkischer Kreis |
8. Deutsche Angestellten Akademie |
9. Maßnahmeträger und deren Qualifizierungs- und Integrationskompetenz in den 1. Arbeitsmarkt |
10. Bundesrechnungshof . . |
11. Urteile zum Thema |
12. Infos zum Thema |
13. Übersicht aller Kooperationspartner und Maßnahmekosten im Märkischen Kreis 2012-2015 |
Eine Teilnehmerin solcher 50+ Maßnahmen meldet sich zu Wort: "Mir geht es ausschließlich nur das viele Geld, welches sinnlos ausgegeben wird, um Arbeitslose über 60 Jahre aus der Statistik herauszunehmen. Zu viele Alte machen sich nicht gut in einer Statistik. Das Geld sollte man lieber in Weiterbildungskurse für Menschen verwenden, welche noch ein gutes Stück Arbeitsleben vor sich haben." weiter ... |
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Kosten für Maßnahmen/Kooperationstraeger 2012-2015
I. Gesetz
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II. Erstes Beispiel"Anpassungsqualifizierung zum Produktionshelfer" Ausbildungsgesellschaft mbH Mittel-Lenne Als erstes Beispiel unerträglicher "Bildungs-Maßnahmen" im Märkischen Kreis mag ein Angebot der Ausbildungsgesellschaft mbH Mittel-Lenne in Altena dienen. Das Jobcenter Märkischer Kreis (damals noch ARGE MK) definierte als Ziel einer fünf monatigen Maßnahme: "Ziel(e) Erfolgreiche Teilnahme an der Anpassungsqualifizierung Produktionshelfer 1. Ihr Träger für Grundsicherung ARGE MK unterstützt Sie mit folgenden Leistungen zur Eingliederung Er fördert Ihre Teilnahme an der beruflichen Weiterbildungsmaßnahme gemäß § 16 Abs. 1 SGBII i.V.m. § 77ff. SGB III: Anpassungsqualifizierung Produktionshelfer bei derAusbildungsgesellschaft Mittel Lenne in Altena von 13.09.2010 bis 18.02.2011. Der Träger der Grundsicherung verpflichtet sich bei Nichtbeendigung der Bildungsmaßnahme durch den Kunden, den frei gewordenen Platz zeitnah nach zu besetzen, sofern ein geeigneter Bewerbervorhanden und es bei der Maßnahme möglich ist. Dadurch soll die Höhe des Schadens für den Kunden gering gehalten werden. 2.Bemühungen von XXX XXX XXX zur Eingliederung in Arbeit Sie nehmen an folgender Weiterbildungsmaßnahme teil: Anpassungsqualifizierung Produktionshelfer bei der Ausbildungsgesellschaft Mittel Lenne in Altena vom 13.09.2010 bis 18.02.2011. Sie verpflichten sich, bei Abbruch der Maßnahme aus einem von ihnen zu vertretenden Grund an den Träger der Grundsicherung Schadensersatz zu leisten. Der Schadensersatz umfasst den tatsächlich durch das Nichtbeenden der Maßnahmeeingetretenen Schaden in Höhe von insgesamt 3008 Euro (sh. Punkt 2), max. jedoch einen Betrag von 30 Prozent in Höhe von 902 Euro* (sh. Punkt 1). Die Höhe des Schadensersatzes kann aufgrund der persönlichen und finanziellen Verhältnisse und des Verschuldensgrades in2 Lokalkompass, 31.12.2010 Der Verein aufRECHT e.V. fragte nach und wandte sich mit Schreiben vom 10.10.2010 an die Ausbildungsgesellschaft mbH Mittel-Lenne mit der Bitte um Stellungnahme. Nachgefragt waren im Besonderen a) der Rahmenlehrplan b) die Teilnehmerzahl c) die Lehrgangsdauer d) die Gesamtlehrgangskosten einschl. Fahrtkosten e) ein Muster des Abschlusszertifikates Der Bildungsträger verweigerte die Auskunft. Das ist Aussage genug. Ausbildungsgesellschaft mbH Mittel-Lenne Gerichtsstraße 17 58762 Altena Telefon 0 23 52 / 92 76-3 Telefax 0 23 52 / 92 76-40 E-Mail: info@ausbildungsgesellschaft-mittel-lenne.de www.ausbildungsgesellschaft-mittel-lenne.de |
III. Zweites Beispiel"Sich bewegen - bewegt etwas" Förderung von Gesundheit und Mobilität zur Verbesserung der eigenen Lebensqualität Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie Flyer Bereits die Teilnahme an Info-Veranstaltungen zu solchen "Krabbelgruppen" geschieht ausschließlicht unfreiwillig unter Existenzbedrohender Sanktionsankündigung. Zitat: "Wenn Sie ohne wichtigen Grund dieser Einladung nicht Folge leisten, wird Ihr Arbeitslosengeld II um 10 % der für Sie nach § 20 Zweites Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) maßgebenden Regelleistung für die Dauer von drei Monaten abgesenkt. Die Absenkung wird in Höhe des genannten Prozentsatzes vorgenommen, weil bei der letzten Kürzung Ihrer Leistungen wegen der Verletzung von Meldepflichten (Bescheid vom: ) bereits eine Absenkung um % erfolgt ist und seitdem noch kein Jahr vergangen ist. Dies hat nach § 31 Abs. 3 Sätze 3 und 4 SGB II zur Folge, dass lhre Leistungen bei Nichtbefolgung dieser Einladung um weitere 10%, insgesamt um % + 10% = 10 %, abgesenkt werden. Falls Ihnen ein Zuschlag nach § 24 SGB II gewährt wird, entfällt auch dieser für den Absenkungszeitraum. Beachten Sie bitte unbedingt auch die Rechtsfolgenbelehrnugg und die weiteren Hinweise auf Blatt 2. Unter bestimmten Voraussetzungen können Reisekosten erstattet werden. Falls ein öffentliches Verkehrsmittel benutzt wird, legen Sie bitte den Fahrschein vor. . . Bitte bringen Sie auch Ihren Personalausweis oder Reisepass mit." ein Teilnehmer berichtet: "Die Maßnahme dauerte 10 Monate. Außer Stress und Probleme hat sie für mich nicht das Geringste gebracht oder verbessert. Für mich war sie einfach sinnlos. Wie Du aus den Einladungen entnehmen kannst, war sie auch in keiner Weise gerichtet unsere berufliche Situation, Kenntnisse oder des Gleichen zu verbessern oder mindestens zu erfrischen. Wir haben während der 10 Monate alles mögliche gemacht vom Kochen über Rätsellösen bis Bildermalen nur nichts was uns beruflich helfen konnte. Am Ende war ein Praktikum (3 Woche) vorgesehen, wo wir unentgeltlich Arbeiten dürften, daher auch der Artikel aus dem Wochenkurier. Diese unentgeltlichen Praktika, die von Arbeitslosen durch die Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter verlangt werden, sind jedoch nicht haltbar. Die Menschen sollen sich endlich gegen diese Ausbeutung wehren und die eindeutige gesetzliche Regelung diesbezüglich, durchsetzen. " ein anderer spottet: "Heute lernen wir zu telefonieren, dann lösen wir einen Fahrschein und fahren zusammen mit dem Autobus und am Dienstag gehen wir ins Hallenbad." ein dritter Teilnehmer wird ausführlicher: "Wie viel amphibische Urscheiße hat derjenige in seinem Kopf, der diesen Lehrgang entwickelt und ins Leben gerufen hat? Voller Stolz bezeichnet er diese stinkende Masse als sein Gehirn. Halleluja! Der Inhalt dieses Lehrganges ist an geistigen Dünnschiss nicht zu überbieten und für viele freiwillig gezwungenen Teilnehmer eine exorbitante Beleidigung seiner Persönlichkeit und Intelligenz. Was soll man mit den einzelnen Projekten anfangen, außer wütend zu sein, zu verzweifeln und in eine nervliche Krise zu geraten. Der einzelne Lehrgangsstoff, der auch in seiner Gesamtheit zeigt, welche Meinung von den Veranstaltern und auch der Öffentlichkeit über die Hartz 4 Empfänger besteht. Wir sind die Idioten, wir saufen alle, wir sind faul und zu blöd zum Arbeiten. Wir sind der letzte Dreck der Menschheit denen man zeigen muss, wie man richtig stramm pisst. Wir sollen so beschäftigt werden, dass wir nicht mehr darüber nachdenken, was wir sind und wer wir sind. Kein Politiker, Professor, Doktor, Geschäftsmann oder Bürger mit Arbeit würde so einen mit Gehirntripper belasteten Lehrgang freiwillig besuchen. Mit einer 45er am Kopf und nervösem Zeigefinger sieht das schon anders aus." weiterlesen: "Sich bewegen - bewegt etwas" - Der Lehrgang der ARGE und Diakonie (1. Entwurf, 7 Seiten) Was wie der Tagesplan einer Kinderfreizeit klingt, war ein Projekt, dass mit einer Gruppe Erwachsener in Menden durchgeführt wurde. Alle waren älter als fünfzig Jahre und hatte zum Teil stattliche Erwerbsbiografien hinter sich, einige davon ich verantwortlicher Position . . . Im Flyer klingt das so: "Durch verschiedene praktische Mobilitätstrainingsangebote möchten wir Ihnen Sicherheit im Straßenverkehr und beim alltäglichen Umgang mit Bus und Bahn vermitteln. Innerhalb dieser Module werden wir u.a. durch Exkursionen und Betriebsbesichtigungen den regionalen " Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie Hellweg 31 - 33 59423 Unna Telefon: (0 23 03) 25024 500 jnadolski-voigt@diakonie-ruhr-hellweg.de Frau Doris Aukschlat-Platz Horlecke 11c 58708 Menden Telefon: 02373 396 52 10 Mobil: 0151 215 269 21 daukschlat@diakonie-ruhr-hellweg.de |
IV. Drittes BeispielAktivcenter (ab 25 Jahren mit gesundheitlichen Einschränkungen) Nestor Bildungsinstitut GmbH "Aktivcenter (ab 25 Jahren mit gesundheitlichen Einschränkungen)" Vielleicht wäre ich nie auf diesen Bildungsträger aufmerksam geworden, wenn mich nicht die Nachricht erreicht hätte, dass ein Mitarbeiter von Nestor sogar per Hausbesuch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eines "Zwangsrekrutierten" hätte überprüfen wollen. "Sind Sie wirklich so krank wie Ihr Arzt behauptet?" - war der Tenor der Anfrage. Eine Frechheit! Welcher "Bildungsträger" einer Jobcentermaßnahme wagt es so dreist, eine ärztliche Attestierung in Zweifel zu ziehen. Aber ich will es besser machen. Erst mal nachfragen. Vielleicht ist die Maßnahme ja auch gut für Betroffene. Per Mail wende ich mich direkt an den Träger und zeige mich interessiert: 14.06.2012
Betr.: Angebote Aktivcenter
Sehr geehrte Damen und Herren, ich interessiere mich für ein Angebot für Erwerbsfähige: "Aktivcenter (ab 25 Jahren mit gesundheitlichen Einschränkungen" mit dem Sie in Ihrem Internetauftritt werben. Ihr Angebot wirft für mich einige Fragen auf, um deren Beantwortung ich bitten möchte.
15.06.2012
"Sehr geehrter XXX XXX,vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Aktivcenter. Diese Maßnahme ist jedoch eine reine Jobcentermaßnahme. Interessenten können ausschließlich vom persönlichen Ansprechpartner im Jobcenter zugewiesen werden. Selbstzahler sind nicht möglich. Wenn Sie Leistungen vom Jobcenter erhalten und einen persönlichen Ansprechpartner haben, dann können sie sich gern mit ihm in Verbindung setzen. Mit freundlichen Grüßen" Eine Chance bekommen sie noch: 15.06.2012 Hallo Frau XYZ, danke erst einmal für Ihre schnelle Rückmeldung. Leider beantworten Sie mir nur eine einzige Frage, und die nur zur Hälfte. Bevor ich mich mit weitergehenden Fragen an das Jobcenter direkt wende, bitte ich darum, dass Sie mir meine Fragen zu Ihrem Angebot einzeln beantworten. Es gehört zu den üblichen Formen des Arbeitsmarktes, dass Anbieter von Dienstleistungen sich zu Ihren Angeboten sachlich positionieren. Nur so können potenzielle Kunden den persönlichen Nutzwert für sichselbst prüfen und erkennen und so die für sie selbst geeignetste Bildungsmaßnahme erwählen. Ich wiederhole meine Fragen und bitte um sachdienliche Beantwortung: 1.Bitte definieren Sie mir "gesundheitliche Einschränkungen" Eine Abgrenzung ist nicht ersichtlich. Geht es um körperliche Einschränkungen oder meinen Sie ausschließlich psychisch belastete Menschen? 2.Welche Qualifizierung für die Betreuung von Menschen mit Einschränkungen halten Sie und Ihre Mitarbeiter vor? 3.Sie tragen vor, dass ein laufender Einstieg möglich wäre und stellen einen nicht weiter definierten Abschluss in Aussicht. Bitte übersenden Sie mir Ihren Rahmenlehrplan und ein Muster Ihres Abschlusszertifikates? 4.Mit Blick auf eine 6-monatige Schulung stellt sich außerdem die Frage der Kostenübernahme. Wie hoch wären die Kosten für einen privaten Kunden? Oder, ist die Maßnahme nur ausschließlich für Jobcenter-Kunden entwickelt worden? 5. Mit Blick auf die z.T. in den Medien dargestellten Trainingsmaßnahmen bitte ich um Auskunft über die konkrete Verbesserung der Vermittlungschancen durch Ihre Maßnahme. Haben Sie möglicherweise bereits Referenzen erworben, die Ihre Arbeit weiterempfehlen? Die Frage nach den Teilnehmer-Kosten pro Person bleibt bestehen. Da Privatfinanzierungen nach Ihrer Aussage ausgeschlossen bleiben, geht es vielmehr um solche vom Steuerzahler zu tragenden Leistungen. Ist es richtig, dass Privatfinanzierungen auch aus dem Grund ausgeschlossen bleiben, weil der Arbeitsmarkt wenig oder gar kein Interesse an den Absolventen der Bildungsmaßnahme bekundet? (Frage 5) Wenn Sie schreiben: "Interessenten können ausschließlich vom persönlichen Ansprechpartner im Jobcenter zugewiesen werden", so ist die Aussage für mich zunächst mehrdeutig. "Interessente" sind Freiwillige, die bezuschusst werden. "Vom Jobcenter zugewiesene" sind zwangsrekrutierte, denen es möglicherweise an der persönlichen Motivation fehlen könnte. Was bitte meinen Sie konkret? Es kam keine Antwort mehr. - Das redet laut genug. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ein Berichterstatter wandte sich am 01.12.2012 mit einer Anfrage bei abgeordnetenwatch.de an den Landesarbeitsminister von NRW Guntram Schneider. Er fragt: "Sehr geehrter Herr Schneider, warum unterstützen Sie sinnlose Maßnahmen vom Jobcenter, die nichts bewirken und nur Steuergelder kosten? warum arbeiten Mitarbeiter im Jobcenter an der Bewilligung von Maßnahmen, wenn ihnen offensichtlich die Sachkenntnis und Sachverstand fehlen? oder muß ich von der Bestechlichkeit ausgehen? Zu einem konkreten Fall der das verdeutlicht. Ich gehe in eine Maßnahme vom Jobcenter Iserlohn in die Maßnahme vom Aktivcenter Nestor, Iserlohn. Der Alltag besteht zum großen Teil aus frühstücken, spaziergehen und rumgammeln. Das kann ich auch zu Hause. Der sinnvolle teil der Maßnahme ließe sich wenn man es großzügig sieht in einem Vormittag erledigen, so wird das Ganze aufgeblasen auf 6 Monate. Wer das bewilligt und unterstützt, dem kann nur Sachverstand und Kompetenz fehlen oder er ist bestochen worden. Mit freundlichen Gruß" Guntram Schneider: "Den von Ihnen beschriebenen Sachverhalt halte ich für ein Unding." Nestor Bildungsinstitut GmbH Niederlassung Lüdenscheid Am Neuen Haus 4 58507 Lüdenscheid Telefon 02351 9856790 Fax 02351 98567919 luedenscheid-verwaltung@nestor-bildung.de |
VI. Fünftes BeispielEURO-Schulen (ESO) Als Billiganbieter der neuesten Generation haben die EURO-Schulen ihre Mitbewerber vorübergehend vom Markt verdrängt. Da das geforderte Niveau der Maßnahmen gegen Null tendiert und der Schwerpunkt nur auf der Kooperation zur Sanktionierung Erwerbsloser und der Verfälschung der Erwerbslosenstatistik zu liegen scheint, können die ESO-Schulen alles mögliche anbieten. Das Angebot reicht von Beschäftigungstherapie für Aufstocker - Flyer EMgB als "Eingliederungsmaßnahme für geringfügig Beschäftigte", über Kurse wie Deutsch lernen für Migranten und Anfänger-Computerkurse ohne jeden beruflichen Nutzwert für über 50jährige 50+. Aber auch vor Führerscheinen für Gabelstapler der einfachsten Klasse schreckt der Bildungsträger nicht zurück. Wir freuen uns schon auf die ersten Berichte von Teilnehmern dieser Maßnahmen. 2016-06-01 Förderzentrum . Flyer: Förderzentrum Nicht Fisch und nicht Fleisch. Kein Konzept. Keine Rahmenlehrpläne. Keine Prüfungen. Keine Resultate. Bezifferbar sind lediglich die Kosten für den Steuerzahler. Diese werden aber nicht öffentlich zugängig gemacht, sondern müssen abgefragt werden. FTEC (ESO) Diese Maßnahme verspricht ein Feuerwerk an Kompetenz zu sein: FTEC – Feststellungs-, Trainings- und Erprobungscenter Das Jobcenter Märkischer Kreis bewirbt einen 12-Wochen-Turbo-Chrashkurs für bis zu 25 Personen in einem Raum: Durchführungsort: Erich-Nörrenberg-Straße 7 Also Trockenbau, Malerarbeiten, Gartenbau und Küchenausbildung in einem Raum! - Das klingt vielversprechend. Inhalt der Maßnahme: Gewerblich-technisch: Holz, Elektro, Farbe/Trockenausbau; Bau, Garten- und Landschaftsbau Lager/ Logistik, Pflege HoGa: Empfang, Küche, Service Verkauf, kaufmännisch Die Arbeitgeber werden Schlange stehen, um die so neu für den ersten Arbeitsmarkt fit Gemachten in Ihre Firmen zu integrieren. Schließlich werden Hotelfachkräfte mit Trockenbauerfahrung händeringend gesucht und die erweiterten Kenntnisse im Garten- und Landschaftsbau kommen jedem Hotelier zugute. Auch die Eigendarstellung der ESO-Schulen garantiert den Teilnehmern nicht weniger als die "Eingliederung in den Arbeitsmarkt" . wa BKAV - Baukastensystem Aktivierung und Vermittlung (ESO) "Ziel der Maßnahme: Jeder Teilnehmer soll schnellstmöglich wieder in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden!" *) Erster Arbeitsmarkt Als erster Arbeitsmarkt wird der reguläre Arbeitsmarkt[1] bezeichnet. Auf diesem Arbeitsmarkt bestehen Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse ohne Zuschüsse oder sonstige Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf Basis der freien Wirtschaft. Es werden keine staatlichen Leistungen seitens der Arbeitgeber oder Arbeitnehmer empfangen. Der erste Arbeitsmarkt entsteht durch Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse der freien Wirtschaft, sowie Integrationsunternehmen oder Selbsthilfefirmen.[2] Zweiter Arbeitsmarkt Unter Zweiter Arbeitsmarkt versteht man im arbeitssoziologischen Sinn alle nicht-erwerblichen oder mit reduziertem Lohn entgoltenen, berufsgleichen oder -ähnlichen Funktionen, die in den meisten Fällen außerhalb der eigenen vier Wände ausgeübt und praktisch immer von einer institutionellen Trägerschaft organisiert werden, unabhängig davon, ob diese dafür vom Staat, den Kirchen oder von Stiftungen o. ä. subventioniert werden oder nicht. In der Allgemeinheit ist vor allem der staatlich subventionierte Zweite Arbeitsmarkt bekannt. Der sogenannte Zweite Arbeitsmarkt ist in den meisten Fällen kein Markt, auf dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Er ist daher trotz der ähnlichen Namensgebung kein Arbeitsmarkt, sondern eine Beschäftigung, die nicht in der Wirtschaft, sondern in der Sozialarbeit Bedeutung hat. Erster Arbeitsmarkt; Zweiter Arbeitsmarkt wikipedia Das ist ein kühner Anspruch, aber es steht kaum mehr als nichts dahinter. Denn anstelle aussagekräftiger Referenzen (= "Empfehlungsschreiben oder Referenzschreiben, eine von einer Vertrauensperson gegebene qualifizierende Beurteilung", wikipedia) heißt es in dem Flyer der ESO-Schule ausweichend: • über 100 Mitgliedseinrichtungen • jährlich ca. 50.000 Teilnehmer • über 2.000 Mitarbeiter Die Euro-Schulen Organisation führt seit Jahren Trainingsmaßnahmen durch und hat mehrere tausend Teilnehmer betreut. - aber mit welchem Ergebnis ??? Bei genauerer Überprüfung werden hier überhaupt keine konkreten Erfolge (= Referenzen) benannt. Die genannten Zahlen könnten genauso gut die Zahl der "Scheißhausfliegen" in einen bestimmten Zeitraum auf "x" m² beziffern. Auf tatsächliche und dauerhafte Vermittlungserfolge wäre jedoch ein gewisser Stolz berechtigt und auch neidlos anzuerkennen. Aber auch regelmäßige Nachfragen bei verschiedenen Jobcentermitarbeitern, die "Kunden" in solche Maßnahmen einweisen, liefern keine überprüfbaren Fakten. Die vorliegende sanktionsbedrohte Zwangseinweisung fordert eine Teilnahme von 480 Stunden für ein Bewerbungstraining für Hilfsarbeiterjobs für Menschen deren schlechte Jobchancen (im Ausgangsfall) auf gesundheitlichen Einschränkungen beruhen. Wenn aber die Gesundheit das Vermittlungshemmnis ist, was soll dann Bewerbungstraining bewirken? Ziel dieser Bewerbungen sind Hilfsarbeiterjobs, Zeitarbeit und Minijobs. - Aber für keinen solcher prekären Jobs sind aufwendige Bewerbungen überhaupt erforderlich. In der Eingliederungsvereinbarung (im Ausgangsfall) wird nicht einmal die Kostenfrage eindeutig beantwortet. Da heißt zweideutig: Maßnahmezeitraum: 05.09.2016- 31 .03.2017 Der Grundsicherungsträger verpflichtet sich zu Übernahme der angemessenen Kosten für die Teilnahme, soweit dies für die berufliche Eingliederung notwendig ist. Für die Dauer der Teilnahme an der Maßnahme, wird dem Träger Euroschulen ein Zugriff auf Ihre selektiven Bewerberdaten von dem Träger der Grundsicherung in dem Vermittlungs/Beratungs- und Informationssystems (VerBIS) eingeräumt. Flyer: BKAV - Baukastensystem Aktivierung und Vermittlung (ab 01.09.2014) 2016-08-09 Bitte um weitergehende Informationen zur Maßnahme an die ESO-Schule 2016-08-14 Über die Verschwendung von Steuergeldern in sinnlosen Maßnahmen zur Fälschung der Arbeitslosenstatistik Euro-Schulen Iserlohn Erich-Nörrenberg-Straße 7 58636 Iserlohn Tel.: 02371/7726876 Fax.: 02371/7726880 E-Mail: info(at)es.iserlohn.eso.de http://www.eso.de/iserlohn/ Team Iserlohn |
VII. Sechstes Beispiel"Aktivcenter" - Maßnahme zur Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis e.V. (bbz) Die Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bei der Generation 50+ ist eine Herausforderung, der sich das Berufsbildungszentrum stellt. Flyer PraxisCenter (PraxisC) Iserlohn 01.09.2014 bis 28.02.2015
Nach der Ausstrahlung der Reportage des "Team Wallraff" über die Missstände in Jobcentern war vor allem die Trainingsmaßnahme zur Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt mit den Sparziergängen mit Lamas in aller Munde. Was für ein Schwachsinn. Spontan erklärten sich mehrere Iserlohner Teilnehmer einer solchen Maßnahme des Jobcenter Märkischer Kreis bereit über ihre persönlichen Erfahrungen einer solchen Maßnahme zu berichten. Das Ergebnis des mehrstündigen Interview wurde mit anschaulichen Bildern abgerundet liegt jetzt unter dem Titel Iserlohner Lamas - Trainingsmassnahmen beim Jobcenter Märkischer Kreis vor. Die Kosten dieser 6-9 Monate dauernden Maßnahme pro Person müssen noch ermittelt werden. Die Bundesagentur für Arbeit lässt sich diese Form der Statistikmanipulation einige Millarden kosten. Für die Träger ein lukratives Geschäft, für die Betroffenen meist nutzlos bis schädlich. Wer Interesse hat seine Erfahrungen mit dem Jobcenter MK mitzuteilen, darf sich gern bei mir melden. Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis e.V. (bbz) Handwerkerstraße 2 und Kalkofen 2 58638 lserlohn Sekretariat 02371 9581-0 Standortleitung Mechthild Muesse Tel. 02371 9744-12 E-Mail m.muesse@kh-mk.de |
VIII. Siebtes BeispielJobAct to connect Märkischer Kreis Unter dem Titel "Wir im Finale" (Neudeutsch besser: "Wir sind das Letzte") begannen 20 Personen verschiedenen Alters am 03.02.2014 mit der Teilnahme an einer neuen Maßnahme des Jobccenters Märkischer Kreis in Verbindung mit der Projektfabrik gemeinnützige GmbH und der ESO-Schule Iserlohn. Die Zusammensetzung der Gruppe geschah nicht ganz freiwillig, sondern zum Teil unter Androhung von Sanktionen tief unter das Existenzminimum. Sanktionen aber bringen gar nichts: "Die Teilnehmer, die zur Teilnahme "genötigt" wurden, haben sich zum größten Teil durch Krankheit der Maßnahme entzogen." Der Teilnahmevertrag definiert Art und Inhalt der Tätigkeit unter § 2: "Vom 03.02.2014 bis 04.07.2014 wird gemeinsam ein Theaterstück erarbeitet. Dabei werden das Auftreten und das Arbeiten im Team geschult. Parallel sucht sich der/die Teilnehmerin unter Anleitung des Projektteams eine Praktikumsstelle für den Zeitraum 04.08.2014 - 24.11.2014." Aussage eines Teilnehmers: "Als Teilnehmer kann ich nur sagen, dass die Leute eine Menge an Selbstbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit hinzugelernt haben. In wie weit dies auch z. Bsp. bei Gesprächen mit Jobcenter Mitarbeitern ☺ eingesetzt wird, bleibt abzuwarten. Auch in punkto Bewerbungsmanagement konnten einige Teilnehmer etwas hinzulernen. Wenn man bedenkt, dass ca. 70 % der Teilnehmer keinen schriftlichen Lebenslauf hatten, stellt sich die Frage, wie haben die sich bisher beworben? Ob diese neuen Erkenntnisse auch im realen Leben umgesetzt werden, wird sich zeigen." "Gewinner ist auf jeden Fall die Projektfabrik. Die mit minimalem Aufwand eine ansehnliche Summe einstreichen konnte." Letztlich bleibt die Frage: Ist dieser hohe finanzielle Aufwand gerechtfertigt? Die Maßnahmekosten werden mit 8,18 Euro pro Unterrichtseinheit und Teilnehmer beziffert. Bei 20 Teilnehmern und einer 30-Stunden-Woche entspricht das wöchentlichen Gebühren in Höhe von 4.908,00 Euro, oder 25.194,40 Euro im Monat fürs Theaterspielen. Das Jobcenter-Theater selbst hatte eine Laufzeit von 5 Monaten als Vorbereitung für zwei öffentliche Auftritte, die am Donnerstag und Freitag, den 10.+11.07.2014 im Grohe Forum im Sauerlandpark in Hemer vor ca. 120 und 25 Zuschauern aufgeführt wurden. (Gesamtkosten bisher: 125.972,00 Euro). Wie hoch die Kosten am Ende tatsächlich sein werden, ist nicht bekannt. Bereits nach relativ kurzer Zeit schieden die ersten Teilnehmer aus, so dass zum Zeitpunkt der Aufführung nur noch 10 aktive Teilnehmer mitwirkten. Die Uraufführung des Stücks war mit ca 120 Besuchern und viel Prominenz besucht. Vertreter der Führungsebene des Jobcenters Märkischer Kreis, der Leiter der Euro-Schule Iserlohn und auch der Projektleiter der Projektfabrik sprachen Grußworte. Außerdem waren etliche Jobcenter-Mitarbeiter vor Ort. Vor der Vorstellung sammelten sich die Teilnehmer am Hintereingang. Ein gewisses Lampenfieber war deutlich erkennbar, aber die Vorstellungen selbst verliefen flüssig und für das Publikum waren keine Aussetzer erkennbar. Den Akteuren wäre sicherlich ein größeres Publikum zu wünschen gewesen. Als besonders zynisch wirkt die "Danksagung" in den Einladungsprospekten: DANKE an die Mitarbeiter des Jobcenters MK, die an uns glauben und uns ermöglicht haben, hier teilzunehmen! DANKE an die Mitarbeiter der ESO Iserlohn für deren zusätzliche Hilfe rund ums Bewerbungsmanagement! DANKE den Betrieben, die uns die Möglichkeit zum Praktikum geben und den Betrieben, die uns eine Arbeit oder Ausbildung in Aussicht stellen! DANKE an Karin Peters und der CGH e. V. für die freundliche Leihgabe der Kostüme! DANKE an Paula. . . . was für ein Schwachsinn! In eigens angefertigten Bewerbungsflyern . zeigt sich die Vermittlungskompetenz beim Jobcenter Märkischer Kreis. So ist dem Lebenslauf in einer Bewerbung zu entnehmen, dass der Mann 18 Jahre als Galvaniseur bei einer Firma gearbeitet hat, anschließend 13 Jahre als Drahtzieher in einer anderen. Nach dreijähriger Erwerbslosigkeit folgte ein 1-€-Job als Umzugshelfer beim Werkhof / Iserlohn. Anfang 2013 erfolgte dann eine "Umschulung zum Galvaniseur" beim BBZ, Iserlohn in dem Beruf, in dem er 18 Jahre gearbeitet hatte. In einer eigenen Pressemeldung bejubelt sich die Projektfabrik selbst: JobAct to connect Märkischer Kreis begeistert mit vorgezogenem WM-Finale . Weitere Kosten entstehen für den Steuerzahler in den vier Folgemonaten bis Ende November 2014, in denen die verbliebenen Teilnehmer als 0-€-Praktikanten angeboten werden. Potenzielle Arbeitgeber, können über die Kandidaten bis zu 38,5 Stunde in der Woche unentgeltlich verfügen, und müssen am Ende lediglich eine kurze Bewertung schreiben. "0-Euro-Jobs" dürfen nicht länger als 4 Wochen dauern . . . . . Praktikumsvertrag JobAct Zertifikatsübergabe in Iserlohn Projektfabrik gemeinnützige GmbH Ruhrtal 5 58456 Witten Tel.: 02302 - 914 55 0 Fax: 02302 - 914 55 29 Euro-Schulen Iserlohn Erich-Nörrenberg-Straße 7 58636 Iserlohn Tel.: 02371/7726876 Fax.: 02371/7726880 E-Mail: info(at)es.iserlohn.eso.de schloemer.eva.christina@es.iserlohn.eso.de http://www.eso.de/iserlohn/ Tacheles "Ich bin zu einem Casting zu "JobAct to connect" mit den üblichen Androhungen eingeladen worden. Ich habe sowas schon mal im Fernsehen gesehen und finde es grauenhaft, dass man Menschen mit solchen, aus meiner Sicht fragwürdigen Maßnahmen belastet. Hat jemand damit Erfahrungen und darf man sowas ablehnen? Ehrlich gesagt, ich finde es für mich absolut peinlich, so einen Scheiß zu machen. Ich musste in den letzten 3 Jahren jedes Jahr einen Teil meiner Heizkosten einklagen und habe immer Recht bekommen, und andererseits wird das Geld mit vollen Händen für so einen Mist verschwendet." 2014-04-23 wochenkurier.de Mit Theater zum Job? . |
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